Ohne große Erwartungen lud ich das Spiel vor einigen Tagen herunter, sobald ich jedoch mit dem Spielen begann, wurde ich in die atmosphärische Welt von „Das Haus am See – Kinder der Stille“ hineingezogen.
Das Abenteuer beginnt an einem regnerischen und grauen Tag. Henry, der spielbare Charakter, sitzt nichtsahnend in einem Café und wartet auf seine geliebte Ann. Als er aber auf der anderen Straßenseite einen vermummten Mann mit eiserner Maske erblickt und Ann dann auch noch ganz verängstigt im Café eintrifft, wird einem sofort klar, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht.
Jemand ist in ihr Haus eingebrochen und hat das gemeinsame Fotoalbum komplett zerstört. Auf eine Spur kommen die beiden als sie einen verschlüsselten Brief von Anns langverstorbenem Bruder Tommy finden und, wie man es auch nicht anders erwarten kann, beschließen der Sache selbst auf den Grund zu gehen.
Die Grafik im Spiel ist mehr als zufriedenstellend. Die Hintergrundbilder sind voller netter Details und animierter Objekte, die trotz des cartoonartigen Zeichenstils zur gruseligen Atmosphäre des Spiels beitragen.
Abgetrennte Puppenköpfe, verbrannte Fotos und zerbrochene Gegenstände sind im Inventar des verlassenen Hauses keine Seltenheiten, selbst Farben und Lichteffekte tragen zur Stimmung bei.
Die kurzen Wimmelbildsequenzen zwischen den einzelnen Ereignissen sehen ebenso ganz gut aus und bieten immer tiefere Einblicke in die Geschehnisse. Allein die Animation der Charaktere lässt zu wünschen übrig und sieht teilweise sogar sehr billig und plump aus.
Wie jedes richtige Point and Click Abenteuer ist „Das Haus am See – Kinder der Stille Sammleredition“ voller Rätsel und Geheimnisse, diese sind meistens ziemlich einfach und verlangen nur ein gutes Auge und ein wenig Geduld. Um es dem Spieler aber so einfach wie möglich zu machen, haben die Macher zwei verschiedene Schwierigkeitsgrade eingebaut. So kann man am Anfang des Spiels zwischen Standard und Experte wählen.
Verbunden ist dies mit dem Wiederaufladen des Tipp-Buttons, der bei verzweifelter, minutenlanger Suche nach Gegenständen auf dem Bildschirm hilft gestresste Nerven zu schonen. Als weiteres bietet das Spiel-Menü eine Karte der Umgebung und auch eine Videokamera an, die gefundene Filme aus Anns und Tommys Kindheit spielt.
Die Musik im Spiel ist sehr dezent und besteht aus einfachen Pianokompositionen, denn seien wir ehrlich, was ist schon ein Gruselspiel ohne schaurige Pianomusik?! Die Geräusche aber sind sehr realistisch und unterstreichen die Detail-Verliebtheit des Spiels zusätzlich. Kein Briefumschlag geht auf und kein Gegenstand verschwindet im Inventar des Spielers ohne ein passendes Geräusch.
Auch die englische Synchronisation der Charaktere ist ziemlich gelungen und wirkt nur selten künstlich und aufgesetzt. Begleitet wird das Ganze von deutschen Untertiteln, was ich ein wenig Schade finde, denn eine deutsche Synchronisation ist mir immer lieber. Die Menüs, Briefe und alle Hinweise, die Henry während seines Abenteuers findet, sowie auch die Tipps für den Spieler sind ebenfalls auf Deutsch.
Alles in allem ist „Das Haus am See – Kinder der Stille Sammleredition“ ein gelungenes Spiel mit toller Atmosphäre, dass mehrere Stunden Spielspaß garantiert.